Verschwommene Sicht? Ursachen und Tipps bei unscharfem Sehen

Kennen Sie das? Plötzlich sind alle Objekte in Ihrem Sichtfeld verschwommen und Sie stellen sich die Fragen: Ist das normal? Geht das vorbei, wenn ich abwarte? Oder ist es etwas Ernstes, das sich ein Arzt oder eine Ärztin ansehen soll? Leider lassen sich darauf keine pauschalen Antworten geben. Die Ursachen und Behandlungsoptionen sind vielfältig.

Was ist verschwommenes Sehen eigentlich?

Die Frage ist berechtigt, denn Betroffene empfinden eine unscharfe Sicht ganz unterschiedlich. Manche beschreiben es als Verlust an Kontrast. Andere sehen in ihr eine verminderte Auflösung. Die Entfernung zu den anvisierten Objekten oder Personen spielt auch eine wesentliche Rolle: Einige sehen nur in der Ferne, andere nur in der Nähe unscharf. Es kann aber auch vorkommen, dass das gesamte Sehfeld unscharf, neblig oder gar milchig ist.

Das muss im Übrigen nicht immer beide Augen betreffen: Manche Menschen sehen nur auf einem Auge verschwommen. Wenn es das nicht dominante Auge ist, kann das durchaus länger unentdeckt bleiben und erst bemerkt werden, wenn das „gute” Auge abgedeckt wird.

Warum sehe ich plötzlich verschwommen?

So vielfältig die Ausprägungen unscharfen Sehens sind, so verschieden sind auch die Ursachen. Eine pauschale Antwort gibt es also nicht. Im Folgenden finden Sie einige der möglichen Gründe zusammengestellt:  

  • Tragen Sie Kontaktlinsen länger als empfohlen, kann es auch zu verschwommenem Sehen kommen. Dafür sorgen Proteine und andere Stoffe, die sich im Tränenfilm auf der Linse ablagern und zu Augeninfektionen führen können.
  • Auch eine exzessive Belastung des Auges, beispielsweise durch Fernsehen, Computerspielen oder Surfen im Internet, kann zu einer kurzzeitigen Einschränkung der Sehleistung führen. Eine kleine Entspannungspause mit Augenyoga könnte hier helfen. 

Hauptursachen für verschwommenes Sehen

In vielen Fällen ist verschwommenes oder unscharfes Sehen auf eine Fehlsichtigkeit zurückzuführen, die sich auf verschiedene Arten zeigen kann:

  • Bei Kurzsichtigkeit (Myopie) verschwimmen Objekte in der Ferne, während die Sicht im Nahbereich unverändert bestehen bleibt.
  • Die Weitsichtigkeit (Hyperopie) zeigt sich daran, dass sich die Augen nicht mehr auf Gegenstände im Nahbereich fokussieren können und diese unscharf erscheinen.
  • Alterssichtigkeit (Presbyopie) ähnelt der Weitsichtigkeit. Sie geht jedoch auf eine altersbedingte Verhärtung der Augenlinse zurück, die im Alter ab etwa 40 Jahren das Fokussieren zunehmend erschwert.  
  • Astigmatismus liegt vor, wenn die Hornhaut unregelmäßig geformt ist. Das hat zur Folge, dass sich das Licht nicht mehr auf einen Brennpunkt auf der Netzhaut fokussiert. So kann das betrachtete Objekt nicht mehr scharf gesehen werden – unabhängig von der Entfernung.

Fehlsichtigkeit kann mit einer passenden Brille oder passenden Kontaktlinsen ausgeglichen werden. Wenn die Brille allein nicht mehr ausreicht, können vergrößernde Sehhilfen im Alltag unterstützen. Hier gibt es eine breite Auswahl für unterschiedliche Tätigkeiten. Kompetente Beratung zu vergrößernden Sehhilfen erhalten Sie bei einem Eschenbach-Fachhändler in Ihrer Nähe. Eine weitere Möglichkeit zur Korrektur einer Fehlsichtigkeit ist die refraktive Augenchirurgie, wie zum Beispiel eine LASIK. 

In all diesen Fällen führt kein Weg am Besuch eines Augenoptikers oder Augenarztes vorbei. Wichtig ist dabei immer, dass die Korrekturen präzise auf die individuelle Fehlsichtigkeit angepasst werden. Bei Brille und Kontaktlinsen sollten Sie die Refraktion von geschultem Fachpersonal durchführen lassen, zum Beispiel beim Augenoptiker Ihres Vertrauens.

Wann weist verschwommenes Sehen auf Augenkrankheiten hin?

Wenn Sie plötzlich verschwommen sehen, können sich dahinter auch ernsthafte Ursachen verbergen. Daher ist es besonders bei einem sehr plötzlichen Auftreten ratsam, zur Diagnose einen Augenarzt oder Augenoptiker aufzusuchen. Zu den häufigsten Augenkrankheiten in diesem Zusammenhang gehören:

  • Altersbedingte Makuladegeneration (AMD) tritt vor allem bei älteren Menschen auf. Bei Betroffenen stirbt die Netzhaut im Bereich des Sehzentrums ab, sodass sie nur noch die äußeren Teile der Netzhaut nutzen und Objekte nicht mehr fokussieren können.
  • Beim Grauen Star (Katarakt) trübt sich die Augenlinse, was durch eine graue Färbung der Pupille sichtbar wird. Mit der Trübung verschlechtert sich langsam die Sehschärfe und die Blendempfindlichkeit nimmt zu. Unbehandelt kann sie zur vollständigen Erblindung führen. Eine Operation verbessert das Sehvermögen in den meisten Fällen deutlich. Es kann im Einzelfall aber auch vorkommen, dass die Symptome nur gemindert, aber nicht vollständig beseitigt werden können.  
  • BeimGlaukom – auch Grüner Star genannt – erhöht sich der Augeninnendruck und führt zu irreversiblen Schäden des Sehnervs. Es entsteht ein zunehmender Tunnelblick und unbehandelt führt es zur Blindheit. Auch verschwommenes Sehen kann ein Symptom sein.  

Unerklärliches verschwommenes Sehen kann auch auf eineDiabetische Retinopathie hinweisen. In diesem Fall schädigt die Zuckerkrankheit die Blutgefäße in der Netzhaut, weshalb das Sehen nur noch verschwommen möglich ist. Im fortgeschrittenen Stadium kann es zu Einblutungen kommen, die als schwarze Punkte im Gesichtsfeld wahrgenommen werden. Auch “Lichtblitze” und ein “dunkler Vorhang” sind mögliche Symptome und sollten schnellstmöglich von einem Augenoptiker oder Augenarzt untersucht werden.

Welche weiteren Ursachen kann verschwommenes Sehen haben?

Neben Fehlsichtigkeit und Augenkrankheiten kann unscharfes Sehen noch eine Vielzahl an weiteren Ursachen haben. Diese müssen nicht unbedingt immer etwas mit dem Auge an sich zu tun haben.

  • Auch Herz-Kreislauf-Erkrankungen können verschwommenes Sehen als Symptome haben – oft in Verbindung mit Doppeltsehen. Meist tritt es dann bei Notfällen auf, wie Schlaganfall und Hirnblutung.
  • Während der Schwangerschaft kann es auch zu verschwommenem Sehen kommen. Ursachen sind hier meist hormonell beeinflusste Veränderungen an der Hornhaut oder trockene Augen.
  • Weiterhin können Augentropfen und Medikamente als Nebenwirkungen verschwommenes Sehen verursachen. Vor allem bei regelmäßiger Verwendung sollten Sie deren Nutzung mit dem Augenarzt abstimmen.   

Was kann ich gegen unscharfes Sehen tun?

Sie sehen: Die Ursachen für verschwommene Sicht sind äußerst vielfältig. Nicht immer muss etwas Schlimmes dahinterstecken. Dennoch ist Vorsicht geboten. Im Zweifelsfall sollten Sie lieber einmal mehr einen Augenoptiker oder Augenarzt aufsuchen als zu wenig. Gern berät Sie ein Eschenbach-Fachhändler in Ihrer Nähe zu den verschiedenen Optionen, unscharfes Sehen sowie die Symptome von Augenerkrankungen mit vergrößernden Sehhilfen auszugleichen. 

Titelfoto von Seda Tekemen auf Pexels